Der Sensible Raum
Eine interaktive Medienkunst-Ausstellung von Leo Neumann und ⇾pretty bloody simple.
Das ⇾KulturFunke* Projekt ist als temporäre Pop-Up Galerie konzipiert, in der Erfahrungen mit allen Sinnen gemacht werden: den Augen, den Ohren, den Händen, der Nase und dem Mund. Die Ausstellung zeigt Medienkunstwerke, die einen spielerischen Zugang zu Kunst, Musik und Technik ermöglichen und zu grenzüberschreitenden Sinneserfahrungen einladen.
Das Projekt fand vom 6.–26. August 2022 in der Breiten Str. 11 in Lübeck statt. Es wurden farbige Sirups von ⇾gootesfood verköstigt und folgende Arbeiten gezeigt:
Medium, 2022
Der Prototyp dieser neuer Installation macht den Zuschauer zu einem Medium, das einem virtuellen Wesen eine Stimme gibt. Dazu trägt man eine mit speziellen Lautsprechern versehene Weste, die den Brustkorb zum Schwingen bringt und den Eindruck entstehen lässt, die fremde Stimme komme aus einem selbst heraus. Die abstrakte Gestalt aus dem Jenseits reagiert wie ein Spiegelbild auf die Bewegungen des Betrachters, hat gleichzeitig aber auch ein Eigenleben. Die Arbeit lässt die Grenzen zwischen Realem und Virtuellem verschwimmen und stellt die zentrale Frage nach der Identität des Menschen.
Tonlichteinheit 1, 2019
In dieser interaktiven audiovisuellen Installation registrieren Sensoren Körper- und Handbewegungen der Betrachtern und übersetzen sie in Klang- und Lichtmuster. Je mehr Personen mitmachen, desto vielfältiger werden die Muster und desto komplexer die Komposition. Indem die Musik visuell erlebbar gemacht wird, tauchen die Teilnehmer in eine synästhetische Klangwelt ein. Die Funktionsweise ist nicht offensichtlich kann aber durch Experimentieren erforscht werden. Was passiert, wenn ich mich bewege? Wird es lauter, wenn ich die Hände hebe? Dadurch wird die Installation zum Instrument, der Zuhörer zum Musiker, der Betrachter zum Gestalter (⇾weitere Informationen).
touch sound studio, 2019
Die Arbeit von ⇾pretty bloody simple ist eine interaktive audiovisuelle Aromainstallation. Bei Berührung der Wasseroberfläche, mit dem Finger oder der Hand, kreiert der Protagonist Musik. Durch komplexe Sound Snippets können sogar Nichtmusiker – alleine oder in der Gruppe – mit etwas Geschick wundervolle Musik spielen. Das touch sound studio ist speziell für mehrere Benutzer entwickelt worden: Während die Musik von den Spielenden komponiert wird, entsteht synchron eine aromatische Duftkomposition für einen einzelnen Zuhörer, der komfortabel in einem Liegestuhl liegt. Das Projekt wurde unter großem Andrang mehrfach im Deutschen Museum gezeigt und fortwährend weiterentwickelt.